Am Tag des geplanten Nikolaus-Besuches musste die AWO-Kita „Am Wilhelmsplatz“ am 6. Dezember wegen Corona schließen. Der Verkehrsverein Herten e.V. (VVH) als Organisator der Aktion will diesen Besuch im Frühjahr nachholen. Für diese Idee waren Nikolaus Michael Stimpel und die Interims-Chefin der Einrichtung, Gizem Turgut-Oezbakis, sofort zu haben. Vorstandsmitglied Patrick Melzer, übrigens Vater eines Kindes im Kita-Kindes, sagt: „Die Kinder hatten sich so sehr gefreut, wie uns die Mitarbeiterinnen berichtet haben. Wenn Karnevalisten am Rhein ihren Rosenmontagszug im Mai veranstalten, warum soll der Nikolaus in Herten die Kinder sowie das Kita-Team nicht im Frühjahr mit seinem Besuch erfreuen.“

Im Mitgliederbrief sprach Vorsitzender Michael Polubinski von einer „surrealen Situation für unseren VVH“, was die Pandemie angehe: Während das Vereinsleben vielerorts leider fast zum Erliegen gekommen sei, habe Corona wie ein „Turbo für unsere Aktivitäten“ gewirkt. Der VVH habe im Jahr 2021  seine Veranstaltungen im Vergleich zu früher mehr als verdoppelt. Vorstandsmitglied Numan Terzi nennt beispielsweise: „Der Nikolaus hat drei Sonderschichten eingelegt. Wir haben den Feierabendmarkt in Langenbochum unterstützt und aus der Schwarzkaue das Streamingkonzert `Hertener Quarantöne` gesendet. Außerdem haben wir das Baumschmücken in der Innenstadt organisiert, die Herausgabe des tollen Kalenders mit den historischen Motiven gefördert und die Adventsrallye unterstützt.“

Höhepunkt der letztjährigen Aktivitäten sei das Projekt „Herten bei der Nacht“ gewesen. Das habe der VVH auf Bitte von Bürgermeister Matthias Müller in vier Tagen an fünf Standorten gemeinsam mit der heimischen Firma KW Konzept in Szene gesetzt. Schatzmeister Bernhard Felling meint: „Bei aller Bescheidenheit sind wir ein wenig stolz darauf, dass wir mit dieser Veranstaltung als einzige Stadt in der Metropole Ruhr eine Alternative zu der ausgefallenen ExtraSchicht angeboten haben.“ Abgesehen vom Engagement der VVH-Mitglieder habe das Netzwerk vom VVH sowie die professionelle Arbeit von Dirk Krühler von KW Konzept diesen Erfolg ermöglicht.

Ob sich diese aufwändige Großveranstaltung erneut finanziell und organisatorisch stemmen lasse, würde in den nächsten Wochen mit Partnern erörtert. Zunächst würde nach Worten von VVH-Geschäftsführer Jochen Klewin in der Innenstadt als „Zwischenmahlzeit“ eine Fotoausstellung der Illuminationsveranstaltung serviert. „Das hatten wir zum Jahresende nicht mehr geschafft. Die eingereichten Motive von unserem Fotowettbewerb sind einfach so schön und stimmungsvoll. Die wollen wir unbedingt der Öffentlichkeit zeigen.“